Diese Himmelsperlen habe ich heute gesammelt. In unserem Garten. Oft komme ich zum Staunen nicht heraus, wie sehr es mich verändert, dass ich mich entschieden habe, viel bewusster darauf zu achten:
- langsamer zu gehen
- in einer Haltung der Dankbarkeit
- gespannt darauf, wo mein nicht zu übertreffender Erfinder in aller Stille auf mich wartet, weil Er mich beschenken und erfreuen möchte
Ja, in meinem innersten Kern verändert sich nach und nach etwas. Vor allem verwachse ich mehr mit dem, der mich vor 58 Jahren im Leib meiner Mutter zu weben begann. Grösseren Segen als solche Veränderung kann ich mir gar nicht wünschen. Davon, so hoffe ich, möge auch mein Umfeld zu spüren bekommen. Es macht arm, empfangenen Segen für sich zu behalten.
Ich kann nicht sagen, dass ich bisher grundsätzlich undankbar gelebt hätte. Und doch stelle ich erst jetzt fest, wie erschreckend viel an Gutem, das mir zugefallen ist und zu meinem Leben gehört, ich für viel zu selbstverständlich nahm. Einfach, weil es täglich da war. Angefangen bei sauberem Wasser im Haus, über gedeihende Früchte an unseren Bäumen bis hin zu lieben Worten von Menschen um mich her - und ganz viel anderes mehr. Es wird bis zum letzten Atemzug ein Prozess sein, in dankbarer Haltung durch Stunden und Tage zu gehen. Bauchlandungen inklusive.
Keine Ahnung, ob ich die Himmelsperlen wahrgenommen hätte ohne obige Entscheidungen? Ich freu mich unbeschreiblich an dieser Entdeckung.
Etwas anderem dachte ich tiefer nach. Die harten Lektionen des Lebens sind wohl stets Wegführungen, auf welchem das Segnende, Gute nicht offensichtlich daherkommt. Im Gegenteil: oft im Kleid von grossem Leid und Schmerz. Niemand wünscht sich das. Wie oft erliege ich dann der Gefahr, an Gottes Güte und Vertrauenswürdigkeit mir gegenüber zu zweifeln? Weil ich nicht bekomme, was ich lieber hätte. Obwohl ich schon oft erlebt habe, dass es gerade meine Tränen sind, die Gott in ungeahnte Perlen verwandelt, tappe ich immer wieder in diese Falle. Nein, nicht im Hau-Ruck-Verfahren verwandelt Er. Zu Seiner Zeit. Das Warten darauf sind Prüfungen, die ich ohne Vertrauen in meinen Erfinder nicht durchstehe. Ohne diese Gnade kann ich jederzeit scheitern, an meinem Leben Schiffbruch erleiden. Das entschlossene Festhalten an der Haltung der Dankbarkeit dem Geber aller guten Gaben gegenüber, wird mit dazu beitragen, dass mein Vertrauen in Jesus Christus tiefer, fester wird. Dieser Spur will ich weiterhin folgen.
Letztlich, das ging mir diese Woche durchs Herz, sind Zweifel an Gottes Güte immer, wirklich immer, destruktive Saatkörner des Feindes, die nur eines zum Ziel haben: meine Verbundenheit mit meinem Schöpfer zu zerstören. Aber Hand aufs Herz: Wer nimmt schon die gesammelte Not und Schuld jedes einzelnen Menschen der ganzen Menschheitsgeschichte auf sich, lässt sich unschuldig ans Kreuz nageln, wenn nicht der, der um unser innerstes Wohlergehen aufrichtig besorgt ist? In Zeit und Ewigkeit.
Auch auf leidvollen Wegen muss sich irgendwo in einem kleinen Winkel die zurechtbringende Güte Gottes verstecken. Daran zu glauben und nach dieser zu suchen, will ich stets neu ins Auge fassen, mit Seiner Hilfe. Schliesslich hat Er Seinen Menschen versprochen:
"Denn ich weiß, was für Gedanken ich über euch habe", spricht der Herr, "Gedanken des Friedens und nicht des Unheils, um euch eine Zukunft und eine Hoffnung zu geben. Und ihr werdet mich anrufen und hingehen und zu mir flehen, und ich will euch erhören; ja, ihr werdet mich suchen und finden, wenn ihr von ganzem Herzen nach mir verlangen werdet; und ich werde mich von euch finden lassen", spricht der Herr.
Jeremia 29/11-14
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