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Greyfriers BOBBY

… ist das einzige Denkmal, das ich auf unserer weiten Reise fotografisch festhielt. Unbedingt festhalten wollte. Da kümmerte es mich wenig, dass Gefährte und ich uns deswegen im schottischen Edinburgh gemeinsam durch den Regen wuseln mussten, wenn wir das Denkmal mit eigenen Augen sehen wollten. Auch nicht, dass ich abends durchnässst und halb erfroren auf dem Schiff ankam und so einem speziellen Anlass in der Stadt fernbleiben musste. Terrier Bobby war mir diesen Aufwand und Verzicht wert. Obwohl mir schon zweimal eine Postkarte selbigen Denkmals zugesandt wurde …

 

Es lebt also noch, das kleine Kind in meiner Seele! Ein Geschenk, das auch dann Geschenk bleibt, wenn andere Menschen für diese kindliche Freude nur ein Kopfschütteln übrig haben sollten.

 

Bobby war kein Kriegsheld, schon gar kein Volksschänder. Bobby war ein gewöhnlicher Hund seines Meisters, der John Grey hiess. Der kleine Freund kam rund 100 Jahre vor mir zur Welt. Als Bobby drei Jahre alt war, verstarb sein Herrchen, an dem er mit ganzer Hundeseele hing, wie es vielleicht nur Hunde in der Lage sind?

 

Warum ich das weiss? Weil Bobby den Rahmen eines gewöhnlichen Hundes in der Weise sprengte, dass man sich bis heute an ihn erinnern will. Übers Denkmal und Bilderbücher zum Beispiel. Mit gutem Grund.

 

Denn nachdem man seinen Meister im Edinburgher Friedhof zu Grabe getragen hatte, machte sich Bobby den Friedhof zu seiner neuen Heimat, verbrachte jeden Tag und jede Nacht auf seines Meisters Grab, bis er selber starb … 13 Jahre lang. Einzig zum Fressen zottelte er ins nahe gelegene „Coffe House“, wo er vormals mit seinem Meister ein- und ausgegangen war. Vielleicht der einzige Hund, der schliesslich auf einem Friedhof begraben wurde, der eigentlich nur für Menschen gedacht war. Unweit seines Meisters. Auf seinem Grabstein ist zu lesen:

 

Let his loyalty and devotion be a lesson to us all.

Lasst seine Treue und Hingabe uns allen eine Lehre sein.

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