Lands End CORNWALL
Heute traf vom ERF die bestellte DVD zu unserer Reise um Grossbritannien ein. Freue mich riesig, sie in aller Ruhe mit Gefährte zu geniessen!
Dass es ungefähr zwei Jahrzehnte her sind, seit wir eine grössere Reise ins Auge fassten, war nicht zu leugnen. Schon beim Packen fing das neue Lernen an. Allein das Fliegen ist inzwischen einiges komplizierter geworden … Auch wenn wir die Welt nur zwischen Zürich und Hamburg von oben sahen.
Mir war im Voraus der Reise klar, dass der bevorstehende Erlebnisreichtum an Land nicht unbedingt einer Seele entspricht, die langsam gehen möchte. Das Schiff tat es wohl. Die begleiteten Busfahrten an Land hingegen erlebte ich eher stressig: Bus rein-Bus raus-nach da und dort schauen-Bus rein-nächste Station-das selbe von vorn. Schliesslich zurück zum Schiff. Salopp zusammengefasst. So nahm ich am sechsten Reisetag zunehmende Unzufriedenheit in mir wahr, der ich auf den Grund gehen wollte.
„Jetzt kamen wir schon an so manchen Orten vorbei – und es ist, als wäre ich nirgends gewesen …“,
äusserte ich Gefährte gegenüber abends in unserer Kammer einigermassen frustriert. Ihm erging es anders. Sein „Erlebnis-Fassungs-und-Verdauungs-Vermögen“ ist eindeutig grösser als meins – ganz ohne Verlust des geniessen Könnens. Gönn ich ihm von Herzen. Mir wurde zeitweise fast schwindlig vom Zuviel. Zum Trost kam mir in den Sinn, dass ich zuhause in der Schweiz beim aufmerksamen Betrachten unserer Fotos endlich an all den Stationen ankommen werde, die wir vor wenigen Wochen besucht hatten. Mag höchst seltsam klingen, aber ich funktioniere so. Wohl mir, dass wir Fotos haben! Ohne sie käme ich nie an …
Zu meiner sich wieder einnistenden Zufriedenheit trug bei, dass ich entschied, den geplanten Busausflug von anderntags zu streichen, um wieder einmal völlig ungestört und zeitlos mit Gott alleine zu sein. In unserer gemütlichen Koje. Tat das gut! Mein Coach unterrichtete mich gerade noch in Reisekunst … Machte mir augenzwinkernd klar, dass es beim Reisen oft recht kompakt um neue Erfahrungen und Erlebnisse geht, die man bei meinem Bedürfnis nachlangsam gehen durchaus auf ein halbes Jahr ausdehnen müsste – was dann tüchtig an den Geldbeutel ginge! Leuchtete ein. Gab Ihm recht und mein Schmollmündchen entspannte sich wieder. Schmunzeln über mich im Gefolge.
Vielleicht komme ich heute Abend – endlich in Cornwall, Dublin, Belfast und Schottland an …? Nein, für heute ist Cornwall genug!
Ja, Reisen will gelernt sein. So lange ich im Urlaub etwas an Event-Verdauungsproblemen leide, ist das verkraftbar. Meine Lebensreise allerdings, die will ich mir anders einrichten.
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