Frisch gepflückt
Er ist wieder mal geschafft, der Wocheneinkauf. Ich auch.
Wie immer überfiel mich auf Kassenhöhe die „Fallobstitits akutis“. Ein Virus, an dem nicht viele Leute erkranken. Ich wöchentlich. Denn an dieser Stelle komme ich an Grenzen. Beherrsche das Multitasking des Einkaufens nicht. Läuft meist in etwa so ab:
- Tasche an linker Schulter hängend
- die laufend runterrutscht
- weil Ware vom Einkaufswagen (beidhändig) aufs Förderband gelegt werden muss
- Cumuluskarte aus Geldbeutel klauben
- der Kassierin hinhalten
- Karte zurück ins Portemonnaie
- Portemonnaie in linker Hand behalten
- Weiter Ware aufs Förderband legen
- Langsam (besser schnell) mit beiden Händen (Portemonnaie im Mund) mit Zurückräumen der Ware im Ablagefach beginnen
- Kreditkarte bereit halten (mit welcher Hand auch immer – Füsse werden zum Stehen gebraucht)
- fortfahren mit Leeren des Ablagefachs
- Heuschnupfen sorgt für weitere Kompli-Kapriolen ...
- dazwischen bezahlen
- Karte zurück ins Portemonnaie
- Geldbeutel zurück in die Schultertasche (diebes-sicher)
- Gas geben mit Verräumen des Rests im Ablagefach
- weil übernächster Kunde bereits bedient wird!
- Und immer schön freundlich bleiben –
- auch, wenn die Eierschachtel aus irgendeinem unerklärlichen Grund den Boden küsst! Nicht nur die Schachtel. Sechs Küsse gesamthaft.
Echt nicht meine Stärke, das Einkaufen. Jedenfalls der Schritt in der Zielgeraden nicht.
An der Kasse fühle ich mich dem Fallobst sehr verbunden. Einfach schlecht zu gebrauchen. Jedenfalls ein Teil von mir. Was hab ich schon alles ausprobiert, um diesen persönlichen Stress geringer halten zu können! Mit wenig Erfolg. Fazit: Entweder ist eine Ecke meines Hirns unterentwickelt oder es fehlt mir ganz einfach eine dritte Hand. Ausser, Gefährte kommt mit. Mit vier Händen schaff ich es prima … Auch ich. Nur will ich Gefährte nicht jede Woche bemühen, zum Einkaufen mitzukommen. Gönn ihm auch Freizeit. Und mir einen „Tante Emma-Laden“!
An Trost fehlt es mir nicht. Denn:
ER gibt deinen Grenzen Frieden und sättigt dich mit dem besten Weizen. (Psalm 147/14 – Schlachter Übersetzung)
Muss nicht immer Weizen sein. Beiss jetzt gleich in diesen knackigen Apfel rein, der den selben Absender wie Weizen trägt. Pflückte ihn, als ich vom Wocheneinkauf heimkam. Meine Welt ist wieder in Ordnung. Inklusive meiner Grenzen.
Der Blick nach oben, zum Apfel am Baum und noch viel höher, hat Ruhe in den kleinen Sturm gebracht. - "Thank You Lord for giving me food - and LIMITS."
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