Für mich ist es irgendwie unbeschreiblich, was für ungeahnte tolle Nebenwirkungen meine Entscheidung für eine Haltung der Dankbarkeit nach sich zieht. Stehe in einem Prozess, der wohl erst am Anfang ist. In dem ich drinbleiben will. Nicht nur Sorgen und Ängste verlieren Gewicht, betten sich fast automatisch in Jesu Hände: Nein, mein Inneres verliert etwas von seinem kritischen Geist, dort, wo es wohl in Gottes Augen überheblich von mir war. Ich kümmere mich absolut nicht darum, dass meine da und dort zu kritische Haltung Dingen oder Menschen gegenüber abnimmt - es geschieht automatisch. Durch die eingenommene Haltung der Dankbarkeit (was mir nie vollkommen gelingen wird) verschieben sich so viele Prioritäten in der Weise, dass ich dort Korrektur erfahre, wo ich immer mal wieder unzufrieden war mit mir, tief im Herzen auch wusste, dass hier noch einiges jesuswärts gehen sollte. Gott und Seinen Menschen zuliebe. Und was im Gegenzug zunimmt? Barmherzigkeit, Grosszügigkeit. Nicht, weil ich mich um diese Themen kümmere. Als "blosse" Nebenwirkung der neuen Haltung. Das ist alles. Und das berührt mich tief!
Unglaublich aber wahr: Ich habe mich seit dieser wichtigen Entscheidung im Frühling an keinem Tag darum gekümmert, dass meine Ängste verschwinden, dass die Sorgen zur Ruhe kommen, dass mein kritischer Geist eingemittet werden, dass meine Freude am Herrn zunehmen könnte etc. Ich habe nur viel bewusster Jesu Dates mit mir erspäht und sie bedankt, von Herzen. Diese Veränderungen passieren ganz still und leise auf WUNDERbare Weise, Kraft der Gnade Jesu, unterwegs in der Haltung der Dankbarkeit Ihm gegenüber. Ich staune himmelwärts. Am allermeisten natürlich über Jesus Christus, der ja der grosszügige Geber dieser Gaben ist! Ja, die Haltung der Dankbarkeit erlebe ich wie einen ganz wichtigen Schlüssel zu noch viel wichtigeren Schätzen des Himmels, die in mir zu leben beginnen. GNADE, unbeschreiblich grosse Gnade! Und wie ich hoffe und bete: nicht bloss für mich.
Mir ging nach und nach auf, dass wir uns wohl sehr oft aufs völlig Falsche konzentrieren. Wir nehmen wahr, dass unser Gottvertrauen zu klein ist und bemühen uns, daran herumzuschräubeln. Passiert nix. Wir stellen unsere Zweifel fest und nehmen uns beherzt vor, von ihnen Abstand zu nehmen. Ohne wesentlichen Erfolg. Wir erkennen, dass wir Dingen und Menschen gegenüber oftmals zu kritisch sind und entschliessen uns, daran etwas zu ändern. Es muss doch anders werden! Funktioniert (jedenfalls bei mir) nicht. Ein ums andere Mal bemühen wir uns, an dieser Teilkrankheit etwas zu verändern und realisieren nicht, dass dies der falsche Fokus ist. Der falsche Weg, der nicht zum Ziel führt. Warum nicht? Weil das zentrale Problem - die Hauptkrankheit - oft (verallgemeinern möchte ich nicht - Ausnahmen gibt's immer) unser oberflächlicher Umgang mit der Hauptperson der Menschheitsgeschichte ist: Jesus Christus. Ich ahne langsam, dass meine Haltung vor meiner Entscheidung für die Haltung der Dankbarkeit letztlich eine Haltung der Undankbarkeit war. Auch wenn ich tausend Mal von Herzen und ehrlich danke gesagt habe! Meine Grundhaltung war eine andere. Sehr vieles war erschreckend selbstverständlich für mich ... Das ist Undankbarkeit, unter der Lupe betrachtet. Jesus schloss mir auf, dass Undankbarkeit auf der selben Stufe wie Stolz und Überheblichkeit steht. Dankbarkeit hingegen dort sitzt, wo echte Demut schon lange auf meine Haltung der Dankbarkeit gewartet hat ...
Plötzlich wurde auch Micha 6/8 total lebendig, griffig für mich:
Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert,
nämlich Gottes Wort halten
und Liebe üben
und demütig sein vor deinem Gott.
Ich fing zu begreifen an, dass fast überall dort, wo in der Bibel von Demut und demütig sein die Rede ist (ein Begriff, der in der Praxis nicht gerade leicht zu verstehen ist. Was genau ist demütig sein?), im Grunde genommen das WortDank oder danken oder dankbar eingesetzt werden könnte. DANN begriff ich endlich, dass eine Haltung der Dankbarkeit Gott gegenüber zutiefst mit echter Demut zu tun hat! Weil ich nur so die angemessene Stellung vor dem Allmächtigen, der mir das Leben schenkte, einnehme. Um Demut kann ich mich auf direktem Weg nicht kümmern. Ich jedenfalls nicht. Erlebe folgendes: Wachsende Demut ist eine der unglaublich positiven Nebenwirkungen einer dankbaren Lebenshaltung. Ein lebenslanger Prozess, mit Fortschritt und Rückschlag bestückt.
Meine Zeit, das hat nun 35 Jahre Glaubensleben gedauert, bis ich hinter diesen wichtigen Vorhang schauen lernte! Das hat ja nicht an Gott gelegen! Und klar, das ist exakt jener Vorhang (also das, was dahinter offenbar wird), der dem Gegenspieler ein ganz grosser Dorn im Auge ist. Habe selbst reichlich erlebt, wieviel er aufwendet, um zu verhindern versuchen, dass Jesu Kinder hinter diese Geheimnisse kommen. Bin streckenweise fast an mir verzweifelt. ABER GOTT ist stärker und siegt in jedem, der Ihn sucht. GNADE! Es muss ja nicht in jedem Bereich 35 Jahre dauern ...
Es gäbe noch so viel zu diesem Thema zu sagen. Ich fühle mich unbeschreiblich reich beschenkt von Jesus, meine Beziehung zu Ihm wird enger und das Sehnen, an Seiner Seite segnend als Gesegnete zu leben grösser. Ganz innen in meinem Herzen. ER möge mir reichlich Gnade schenken.
Gerade fällt wieder dieses wunderschöne Lied in mein Herz:
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