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Dankbarer Jahresrückblick

2014 - Ein dichtes, überreiches Jahr

 

Zu Jesaja 61/3 ein Lied - https://www.youtube.com/watch?v=0q5k6uPMxv4

 

"Er gab mir Schönheit statt Asche und Freudenöl statt Trauer.

Er gab Lobgesang für (m)einen betrübten Geist.

So sind wir Bäume der Gerechtigkeit,

die Pflanzung unsres HERRN,

dass Er verHERRlicht werd."  

 

ein mir sehr lieb gewordenes Lied von Robert Whitney Manzano

 

Weiss nicht, ob ich schon einmal ein Jahr erlebt habe, in dem ich Jesus Christus so herznah erlebt habe – an ganz vielen Tagen des Jahres. Wenn ich auf dieses Jahr zurückblicke, steh ich staunend und tief dankbar vor meinem Gott, der an den Wurzeln meines Seins und meiner Geschichte so manches weiter verheilen liess, grundlegend. Oder Grund legend. Boden, neuen Herzensboden legend, indem Er mir an Stelle von Selbstsicherheit wachsende Gottessicherheit schenkte und weiter schenkt. Diese Spur will ich weiterhin wählen.

 

Es ist nicht einfach zu beschreiben, was ich damit meine: Gottessicherheit anstatt Selbstsicherheit. Es hat auf jeden Fall mit wachsender und tiefer Geborgenheit am Herzen und im Herzen Jesu zu tun. Eines habe ich eindrücklich erlebt: Gottessicherheit, die Sicherheit in Ihm, trägt viel besser als Selbstsicherheit, die "Sicherheit" in mir. Es ist mir tiefklar geworden: Ich kann mich letztlich nicht auf mich verlassen – aber durch und durch auf IHN! Gnade. Ich kenne keinen besseren, zuverlässigeren, liebevolleren und genauso fadengerade-klareren Freund als IHN, der keine faulen Kompromisse macht, sie mir genauso wenig rät. Ein Kompass, der sicher ans Ziel führt – wenn ich mich führen lasse. Gnade! Unermesslich grosse Gnade!

 

Ja, das 2014 war ein Jahr, in dem es in mir drin nach und nach so unbeschreiblich taghell werden durfte. Zuerst zögerlich, noch von grösseren Einbrüchen in alte Spuren gefolgt. Ab Mitte Jahr ein Jahr, das ich wie eine persönliche Auferstehung nach vielen dunklen Seelennächten erlebte, die mich über mehrere Jahre allzu oft überschattet haben. Ein Jahr, das mich sachte hinein in neue Aufgaben führte, nachdem ich mich dazu durchringen konnte, Altes abzulegen. Meinen Teilzeitberuf als Heilpädagogin zum Beispiel. Ja, es wurde ein Jahr, in dem ich einiges an innerem Befreit- und Befriedetwerden erfahren durfte. Ich danke herzhaft himmelwärts.

 

Im Jahr davor, 2013, kam ich an eine totale Grenze meines Menschseins und meiner Menschenmöglichkeit, woran ich fast zerbrochen bin. Einerseits die vielen Traurigkeiten im eigenen Familienkreis, andrerseits mein sehr sensibles Gespür für die zahllosen Nöte in meiner weiteren Umgebung führten nebst den grossen Nöten dieser Welt dazu, dass ich nicht mehr imstande war, ein Buch zu lesen oder einen Film anzuschauen. Ich hielt diese leiderfüllte Welt schlicht nicht mehr aus. Wusste absolut nicht mehr, wie ich Leid und Leiden konstruktiv begegnen könnte? Jeder Film, jedes Buch thematisiert irgendwelche Nöte, durch die Menschen in dieser Welt gehen. Ich hielt nichts davon mehr aus, es tat so weh und ich schrie oft genug  nur himmelwärts um Hilfe. War bis zum obersten Tropfen meines Herzens unvorstellbar leidsatt oder überleidet. Was immer an Leid, eignem oder fremdem, an mich herantrat, drang tief in mich hinein und schmerzte oft genug fast unaushaltbar.

 

Wie sehr und wie oft hat mich die Frage bewegt: „Wie, Herr Jesus Christus, muss das bloss für Dich sein, wenn Du auf diese leidgeplagte Erde heruntersiehst? Mich bringt das winzig kleine Bruchteilchen an Leid, von dem ich weiss, innerlich schon fast um – Du aber siehst und erlebst alles auf einmal. Wie, Herr, wie verkraftest Du das? Weinst Du ganze Ozeane voll?“ Damit kam ich nicht mehr zurecht.

 

Verrückt für mich war, dass mir sehr klar war: Es wäre doch ein nicht unwesentlicher Teil meiner Aufgabe, erst recht als bekennende Christin, mitzuhelfen Leid zu tragen und zu mildern. Mindestens, es zusammen mit Leidgeplagten empathisch auszuhalten. Gerade dies wurde zur totalen Überforderung und Unmöglichkeit für mich, was schliesslich eine therapeutische Auszeit nötig machte. Natürlich nahm ich diesen schleichenden, unseligen Prozess über Jahre wahr in mir. Beunruhigte mich immer mal wieder. Hielt mich mehrere Jahre irgendwie über Wasser. Zeitweise recht gut, dann wieder eher schlecht als recht. Musste ja auch, oder meinte es jedenfalls. Verlor dabei aber manches von der fröhlichen, lockeren, auch kreativen Seite meiner Persönlichkeit. Auch das realisierte und bedauerte ich. Ich wusste, dass an meiner Herzenswurzel über viele Wildheiten meines Lebens schrittweise etwas krank geworden war. Wusste bloss nicht, wie ich dem hilfreich begegnen könnte? Dieser mich mir entfremdende Prozess hatte seinen Gipfel Ende 2013 erreicht. Da ging sozusagen nichts mehr. Alles war mir entschwunden: Lebensfreude, Lebenssinn, Lebenskraft, Lebensmut und oft genug auch Lebenswille. Nur eines blieb mir erhalten – wohl das Wesentlichste, dies kurze Gebet:

 

„Herr Jesus Christus, ich will um alles in dieser Welt an Dir bleiben. Will nicht zerbrechen an meinen Schmerzen und Wunden. Krieg Du das hin. Mehr als meinen ernsten Willen kann ich Dir nicht bringen - weil ich mehr nicht habe ... Amen.“

 

Wenn ich heute aufs 2014 zurückblicke, staune ich Wolkenkratzer über soviel Treue Gottes, die ich schliesslich erfahren durfte. Nicht auf Knopfdruck. Das ist selten Gottes Umgang mit mir. Aber stets im rechten Moment war Er mit Seiner Treue und Seinem Aufwind da. Ich staune genauso über die beispielhafte Treue von Gefährte und seine enorme Geduld mit mir. Über sein zu mir stehen, sein Verständnis für mich – auch da, wo ich mich selbst nicht mehr verstehen konnte … Auch da, wo ich in die Falle von Disqualifizierung und Selbstverachtung geriet. Seine Achtung mir gegenüber blieb standfest wie ein unerschütterlicher Fels in der Brandung, mitten in heftigem Seesturm. Gnade.

 

Gott hat mir dort, wo meine Seele am kränksten war, eine heilsame Offenbarung geschenkt. Er gab mir Antwort auf die brennende und nagende Frage: „Wie, Herr Jesus Christus, muss das bloss für Dich sein, wenn Du auf diese leidgeplagte Erde heruntersiehst? Mich bringt das winzig kleine Bruchteilchen an Leid, von dem ich weiss, innerlich schon fast um – Du aber siehst und erlebst alles auf einmal. Wie, Herr, wie verkraftest Du das? Weinst Du ganze Ozeane voll?“

 

„Meine liebe Tochter, ich lebe nicht mehr, so wie Du, in der Zeit. Alles, was an Leid und Leiden noch an Dir und vor Dir vorüberzieht, ist bei mir längst vorbei und überwunden. Alles, wirklich restlos alles litt ich dort am Kreuz auf Golgatha. Alles was war, alles was ist und alles was noch kommen soll. Ich bin der Ewige, nicht an die Zeit gebundene. Bei mir ist der unermesslich grosse Schmerz durchgestanden. Ganz und gar. Ja es war grauenhaft! Davon spürst Du etwas. Das macht Dich immer wieder traurig und betroffen. Du ahnst richtig, es ist unvorstellbar für ein Menschenherz, was und wie ich dort am Kreuz am gesammelten Leid, den gesammelten Grausamkeiten der ganzen Menschheitsgeschichte gelitten habe.

 

Ihr seid mir dieses Leiden - an Eurer Stelle wert.

 

Doch seit dem ersten Ostern lebe ich im Auferstehungssieg. Versuch es auch, an meiner Seite, nah an meinem Herzen! Übernimm nicht Verantwortung für schiefe und leidvolle Dinge, die ich damals am Kreuz unter grössten Qualen in vollständige Ordnung gebracht habe. Du könntest es nie - darum hab ich es getan. Auch für Dich. Denk künftig immer daran: Wenn Du Tränen mit mir teilst, sind es bei mir Tränen von damals, nicht von heute. Heute weinst nur Du. Ich nicht mehr … Das soll Dir Kraft und Ermutigung sein.

 

Ich hab Dich lieb, meine Tochter. Schau unverwandt auf mich, wenn Leid Dich überfluten will und lebe aus den Schatzkammern meines Herzens heraus – mitten in Deinen Alltag hinein! So wirst auch Du Überwinderin sein.

 

Ich bin DA für dich – darum kannst du DA sein für andere.“

 

Dein bester Freund und König aller Könige,

IMMANUEL – Gott mit uns.

 

Ohne diese für mich unglaublich tiefe und Not-wendige Offenbarung wäre ich von diesem sehr wunden, letztlich todkranken Punkt in mir nicht genesen. Hätte mich weiterhin chancenlos im eigenen Kreis gedreht. Gott aber hat mir etwas Zentrales aufgetan, das mich tiefer und sehr befreiend fassen lehrt, dass ich und wie ich von Seinem Sieg am Kreuz für mein persönliches Leben an Seiner Seite lernen und damit in meinem Alltag leben kann. Es entlastet mich unbeschreiblich zu wissen, dass alles noch so Leidvolle vom Heute und Jetzt bei Jesus längst vorbei und vollständig überwunden ist. Ja, dass Er nicht mehr weint … Damit kann ich getröstet und neu ermutigt leben. Gnade.

 

Seither bin ich wieder leidfähig geworden. Lebensfreude, Lebenssinn, Lebensmut, Lebenskraft und Lebenswille haben mich nach und nach sehr herzlich umarmt (oder ich sie ...), sind ganz neu meine treuen Begleiter geworden und tragen mich allermeist fröhlich durch die Tage dieser geschüttelten Welt und sehr verrückten Zeit. Seither kann ich wieder Bücher lesen, Filme ansehen, Menschen in ihrer Not begegnen und mitaushalten. Kann DA sein für sie – sorgfältig darauf achtend, dass ich ohne ausgedehnte Oasenzeiten in Gegenwart meines besten Freundes nicht durch die Tage düsen darf …

 

Kraft Seiner grossen Gnade und Barmherzigkeit bin ich im Verlaufe dieses zu Ende gehenden Jahres aus der dunklen Seelennacht ins Licht Seiner tragenden Gnade vorgestossen! Oft komme ich zum Staunen nicht heraus, wie höchstpersönlich Jesus mit mir umgegangen ist in diesem Jahr. Danken will ich Ihm herzhaft  – am liebsten mit meinem Leben. Kyrie eleison!

 

Er hat mich (gemeint ist Christus) gesandt, den Elenden frohe Botschaft zu bringen, zu verbinden, die gebrochenen Herzens sind, Freilassung auszurufen den Gefangenen und Öffnung des Kerkers den Gebundenen,

auszurufen das Gnadenjahr des HERRN und den Tag der Rache für unsern Gott, zu trösten alle Trauernden,

den Trauernden Zions Frieden, ihnen Kopfschmuck statt Asche zu geben, Freudenöl statt Trauer, ein Ruhmesgewand statt eines verzagten Geistes,

 

damit sie *Terebinthen der Gerechtigkeit genannt werden, eine Pflanzung des HERRN, dass er sich durch sie verherrlicht.

 

 *Terebinthen sind Bäume, eine Eichen-Art

 

Jesaja 61/1-3

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