Während ich heute nach einem ausgesprochen gelungenen Skilager beschwingt und fröhlich in unserem Wohnzimmer einen Kreativkurs für Mittwoch vorbereitete, kamen mir laufend neue Ideen. Und mittendrin begegnete ich einem Text, der mich sehr ansprach. Obwohl er von traurigen Zeiten spricht. Alles hat seine Zeit im Leben. Am Ende des Gedichts - stand mein Name ... Nein, ich hatte keine Erinnerung daran, dass ich das je von meinem Herzen schrieb. So kann man wohl nur dichten, wenn man tieftraurig und durch und durch leergefegt ist.
Dass meine Lebensmelodie heute eine sehr andere ist, erfahre ich täglich neu als besonderes Geschenk, eine Gabe von oben, für die ich sehr dankbar bin. An erfahrenem Leid nicht zu zerbrechen, im Gegenteil, daran zu reifen, manchen Schatz darin zu entdecken, das ist eine Gnade, die meinen kleinen Menschenverstand übersteigt.
Ja, ich liebe das heute wieder entdeckte Gedicht. Es bleibt ein Stück meiner Lebensgeschichte. Bleibt ein so wahrer Teil von mir. Auch ein Geschenk - auf dem heute Gottes Friede ruht.
Kyrie eleison
Wie die Kerze
ohne Flamme
Und vom Baum
ein Rest vom Stamme
Bunte Falter
ohne Flügel
Berglandschaften
ohne Hügel
Beim Gartenzaun
nichts ausser Lücken
Ein müder Mensch
gestützt auf Krücken
Ein pralles Buch
doch ohne Worte
Ein alter Dom
ohn‘ jede Pforte
Eine Birne ohne Saft
Eine Seele ohne Kraft
In mir drinnen
nichts als Schmerz –
Ja, so fühlt zurzeit mein Herz
Nimm mein Lied, ganz ohne Ton
So komm ich leer vor Deinen Thron
Kyrie eleison
Katharina Steiner
Ein Lied zur Abendstunde:
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