Ja, sie sind wieder da - die Herbstelefanten. Keine grauen. Viele von ihnen tragen ein leuchtend orangenes Kleid. Sie trampeln keck - fern von jeder Eleganz - durchs Küchenreich. Hier machen sie mancher Köchin das Leben nicht ganz leicht mit ihrer Schwere ...
Richtig, ich spreche von Kürbisssen, von denen grad zwei in meiner grössten Pfanne schmoren. Ein paar Kartoffelhelden leisten Gesellschaft. Früher, da spielte ich beim Kürbiskochen sowas wie Tipp-Kick. Oder "Mensch ärgere dich nicht". Meine Herrn, wo das Kleingehauene nicht überall hinspickte! War drauf und dran ein Schild zu kreieren - extra für die Kürbiszeit: "Achtung Gefahr"! Handelte mir von diesen Dickschädeln obendrein im Oberarm fast eine Sehnenscheiden-Entzündung ein. DER Grund, weshalb Kürbis recht selten auf unserem Menuplan stand. Dabei waren wir nahezu verliebt in diesen sympathischen Herbstgenossen. Na, tempi passati - jedenfalls in unserem Haushalt. Es geht auch locker, der Umgang mit dem plumpen Herbstgemüse. Wissen noch immer nicht all ihre Liebhaber, stellte ich heute in einem Gespräch wieder fest. Muss unter die Leute, wie Herbstelefanten gezähmt werden können ...
Man begebe sich kurz nach dem Aufstehen am Morgen in die Küche. Dort schiebe frau den Elefanten mit allem Drum und Dran auf einem Backblech in den Ofen - sofern dieser nicht kleiner ist als er. Bei 180° wärmt ihn der Ofen in 30 Minuten weich, ja regelrecht zärtlich! Währenddessen möge sich Frau Köchin gemütlich zur Morgentoilette zurückziehen. Schlicht elephantastisch, diese "zwei Fliegen auf einen Streich"! Meist kann die Elefantenhaut nach Abkühlen mühelos abgezogen werden, wie ein Mantel. Das Zerkleinern des kleinen Monsters erzeugt bei der Köchin solch ein Hochgefühl, dass sie anderntags auf Kürbisjagd gehen wird.
Keine Ahnung, weshalb in unseren Läden nicht in jeder Kürbisecke dieser einfache Verarbeitungstrick preisgegeben wird? Geschäftstüchtiges Denken ist sonst doch hoch im Kurs? Aber klar, das Importieren weiterer Herbstelefanten, wenn unsere ausverkauft sind, wär vielleicht das Problem? Afrika und Indien kennen nur andere Sorten. Solche, die ich nicht in meiner Pfanne schmoren lassen möchte.
Fröhliches Elefanten-Schnetzeln und guten Appetit!
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