· 

Vor einer Woche ...

... bin ich der aussergewöhnlichen Tränen-Kronen-Leuchte begegnet - und habe schon vieles erlebt mit diesem symbolträchtigen Sujet.

 

Schon verrückt: Am Tag meiner Entdeckung - ich erfuhr es einen Tag später - ist ein Sohn jener Autorin durch einen Unfall gestorben, in deren Buch ich las, als ich den dicken Tränentropfen an der schmuck getäferten Café-Wand begegnete ... Zufall? Ich glaube nicht. Wie auch immer: Sofort war mir klar, dass diese leuchtenden Tränen nun per Mail zu dieser leidgeprüften Mutter fliegen würden. Worte hätten meine Anteilnahme nicht besser ausdrücken können. 

 

Drei Tage vor diesem Unglückstag erhielt ich noch Bilder von ihrem sehr besonderen Familienfest, das sonntags stattgefunden hatte. Niemand konnte ahnen, dass es nicht nur ein Geburtstagsfest, nein - auch ein Abschiedsfest werden sollte. Abschied von einem Sohn, Ehemann, Vater und Bruder. So nah sind sich Freude und Schmerz oft im Leben. In allem Leid bin ich dankbar zu wissen, dass sich die Trauernden von Gott gehalten und sehr getröstet wissen. Dass sie auch im Vertrauen ruhen, dass Gott keine Fehler macht, wiewohl das Lebensende eines Menschen mit 30 für unser Verständnis viel zu früh gekommen ist.

 

Sonntags sollte ich von einem weiteren Todesfall vernehmen, der um Mitte 50 ebenfalls viel früher dran war, als uns Menschen lieb sein kann. Diesmal ein Abschied, auf den sich Scheidende und Abschied Nehmende über Monate vorbereiten konnten und es auch eindrücklich taten. Sie sahen dem höchstwahrscheinlich Unausweichlichen geradewegs und mutig ins Angesicht. Die scheidende Person hinterliess einen besonderen Schatz an ihrer Beerdigungsfeier. Ganz im Zeichen von "Ich weiss, dass mein Erlöser lebt". Gnade!

 

Und wieder kam meine Tränen-Krone zum Einsatz. Wieder liess ich sie per Mail zu Mitrauernden fliegen. Wieder fand ich nichts Passenderes zu so einer Gelegenheit. Jetzt wurde mir definitiv klar: Daraus soll eine Trost- und Trauerkarte werden, unbedingt. Was ich noch sonntags kreierte und in Auftrag gab.

 

Der Dienstagmorgen kam. Gemeindegebet, auf das ich mich stets sehr freue. Wir sind rund 30 Leute, die sich dazu regelmässig zusammenfinden. Ich hatte an diesem Morgen die Leitung. Nein, da gab es kein langes Studieren, was ich als Input weitergeben wollte: Genau: das Erlebnis mit der Tränen-Krone. Verschiedene Anwesende schienen sehr bewegt vom Inhalt, den ich weitergab. Tränen flossen da und dort. Ein Sujet, eine Geschichte, die Geschichte schreibt. Für viele offenbar. Und dann kam der Hammer. Auf die dicken Tränen an der Krone Bezug nehmend wurde uns folgendes berichtet:

 

Am Tag zuvor kam ein frischgebackener Winzling zur Welt, der sein nahes Umfeld völlig auf den Kopf und in eine grosse Herausforderung gestellt hat. Denn das kleine Bündel Mensch ist anders zur Welt gekommen, als man es sich als Eltern und Grosseltern vorstellt und begreiflicherweise wünschen würde. Erst nach der Geburt wurde festgestellt, dass der neue Erdenbürger an einem Gendefekt leidet, was seine Nächsten erst einmal verdauen und und jäh herein geplatzten Schmerz zulassen müssen. Die Tränen-Krone habe sehr wohlgetan, erzählte mir die Grossmutter am Schluss des Morgens dankbar. Wie hat mich das gefreut. Ja, ich staunte. Staunte über Gottes Programm, das Er mit diesem starken Bild verfolgt und wohl noch weiter tun wird. Ein wahres Bild Seines tröstenden Segens.

 

Wie leicht hätte ich an diesem reichen Bild vorbeigehen können! Und damit nicht nur ich. Ja, Gott ist DA. Was nur die Anwesenden erfahren können. Wie oft hab ich Ihn schon überhört, übersehen, ignoriert, überhüpft ...? Doch ich bin dankbar für all jene Momente, in denen Gott es mir schenkte, mich auf die Begegnung einzulassen. Und damit auf Sein Geschenk an mich und viele andere.

 

"Bitte, mein treuer Vater im Himmel, lass mich immer wachsamer werden Deinen feinen und doch so klaren Winken, Deinem persönlichen Reden gegenüber. Du sprichst ja nicht allein für mich ... Amen."

 

Unterdessen sind die Trost- und Trauerkarten eingetroffen. Sie leigen bereit, ein Segen zu sein, mitten auf unebenen, harten Wegen durchs immer mal wieder harte Leben.

 

Ich bin überzeugt:

Gott plant Segen . auch auf harten Wegen.

 

Song von Laura Story: Blessings

https://www.youtube.com/watch?v=XQan9L3yXjc

Kommentar schreiben

Kommentare: 0