Das war ein Bild, dieser „Hans im Glück“! Ich hätte zwar die Möglichkeit gehabt, am Wochenende mit der Crew von hier zum Nil zu fahren, an einen Wasserfall, wo man herrlich baden kann. Stattdessen bin ich hier auf dem Berg meinem „Hans im Glück“ begegnet. Irgendwie war mir nicht wohl, und ich ahnte, dass mich die längere Reise in diesem Zustand nur stressen würde. Ahnte schon im überklimatisierten Hotel in Doha, dass sich eine Erkältungsgrippe anmeldet. Das war ja ein Nieskonzert im Hotelzimmer, das sich wie ein Kühlschrank anfühlte.
Ging dann in der nahen Umgebung spazieren und genoss es, den ganzen Prayer Mountain für ein paar Stunden fast für mich allein zu haben. Auf dem Rückweg begegnete ich ihm, meinem „Hans im Glück“, der statt mit Hund an der Leine eine Muttersau in afrikanischer Gemütlichkeit an einer Schnur – Strick konnte man dem nicht sagen – spazieren führte. Einfach herrlich dieses Bild! Ich begrüsste den Afrikaner und fragte ihn nach seinem Vorhaben? Allerliebst, was er zur Antwort gab: „I went with her to her husband, who’s living down. Now I’m coming up again, cause she lives here ...“ (Ich ging mit ihr zu ihrem Mann, der unten wohnt. Jetzt komme ich wieder rauf, denn sie wohnt hier oben.) Breites Lachen auf seinem sympathischen Gesicht.
Gewiss wartet er nun zusammen mit Muttersau auf die Zeit der vielen Ferkelchen. Für mich ist so eine seltene Begegnung eine Kostbarkeit.
Weniger kostbar ist die Erfahrung, dass mich tatsächlich eine Erkältungsgrippe erwischt hat, die mich einigermassen lahmlegt. Heute geht es besser als gestern. Bekam auch entsprechende Medikamente. Bin gut betreut hier. Doch eigentlich kam ich zum Schreiben hier hin. Kursänderungen gibt’s halt immer wieder ... That's life.
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