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Tränen sind nicht das Letzte bei Gott

Was für ein gesegneter Sonntag, oben auf dem Prayer Mountain! Beim Morgenessen waren für einmal die Europäerinnen in der Überzahl, was selten vorkommt. Vier Volontärinnen, die bei „Vision for Africa“ im Einsatz sind und von denen die meisten nach intensiven, überreichen Monaten bald zurück ins Heimatland fliegen, waren da. Wir sassen lange zusammen, und ich erzählte ihnen, weshalb ich so lange auf diesem speziellen Berg verweile. Denn danach fragten sie.

 

„Um an meinem Schreibprojekt zu arbeiten“, erzählte ich.

 

Was denn das Thema sei, wollten sie wissen.

 

„Ich möchte die vielen Schätze heben, die Gott mir mitunter auf tränenreichen Wegen „Zwischen AFRKIA und AFRIKA“ ins Leben gelegt hat“, erzählte ich. Schätze, die andere ermutigen sollen. Vor 34 Jahren war ich zum erstenmal in Afrika, dann nochmals vier Jahre später. Seither nie mehr. Aber meine beiden Lebensberufungen, Ehefrau von Gefährte und Mutter fremder Kinder zu werden, haben direkt mit Afrika zu tun. Deshalb zog ich mich zum Schreiben nach Afrika zurück. Ohne Gefährte. Das wäre für einmal ziemlich langweilig für ihn. Aber er steht mit ganzem Herzen hinter diesem Projekt. Und so bin ich wieder hier, Im Land meiner lebensprägenden Berufungen, um das viele Gute, das seither in meinem Leben heranreifen durfte, an Gottes Seite ans Licht zu heben. Die jungen Frauen fanden das spannend und waren sehr interessiert, mehr davon zu vernehmen. So fragte ich sie, ob es sie freuen würde, wenn ich ihnen vom bereits Geschriebenen vorlesen würde? Zum Beispiel die bereits abgeschlossene Sequenz „Partnerwahl“? Die Lebensphase, in der sie alle ja gerade stehen. Oh ja, dafür wollten sie sich gerne Zeit nehmen. Ich auch.

 

Wir trafen uns vor dem Essen noch spontan zu einer gemeinsamen Worship-Zeit, die mir in sehr berührender, froher Erinnerung bleibt. Unkompliziert und herzhaft sangen und beteten wir. Jede nach seiner Art.

 

Nach dem Mittagessen war die Lesung dran, die fast zwei Stunden dauerte. Das war eine so reiche Zeit. Kann es kaum beschreiben, wie dankbar und glücklich es macht, von den empfangenen Lebensschätzen an junge Menschen auszuteilen, die ganz offen zum Hören und Empfangen sind. Ja, sie alle waren ganz Ohr. Zwischendrin lachten sie herzhaft, dann ging es wieder ernster weiter.

 

Ihre anschliessenden konstruktiven Feedbacks, auch ihre Fragen, wurden zu einer weiteren Ermutigung für mich, dran zu bleiben, das Projekt zu Ende zu führen, wenngleich mir das hier unten in Uganda nicht möglich sein wird. Aber ein guter Anfang ist gemacht. Und offensichtlich trifft dieser die Gedanken, Fragen und Bedürfnisse des jungen Menschen sehr.

 

Eine der jungen Frauen meinte: „Ich bin so froh, dass du dieses Buch schreibst. Auch Gottes Humor kommt drin vor. Und die Tatsache, dass es Ihm ein Kleines ist, uns mit unserem Ehepartner zusammen zu führen. Auch auf Umwegen.“ Jemand anders sagte: „Es ist so ermutigend, was du schreibst, und schön, wie du schreibst.“ Eine dritte Frau sah sich in vielen meiner Zweifel und ernsten Fragen wieder, die ich als junge Frau erlebte und hatte. Meine Gedanken zum Thema Unterordnung waren ihr hilfreich und das Vorgelesene stärkte ihr Verständnis, mit ihrem Bräutigam auf Gottes Weg zu sein.

 

Nach all dem vielen Guten ist mein Herz erfüllt mit grossem Dank himmelwärts. Gott ist offensichtlich dabei, andere Menschen durch dieses Projekt zu segnen. Und Er wird wahrgenommen als der, der aus manchen Tränen Perlen wirken kann und wirken will. Mein tiefer Wunsch von Anfang an. So möge es bleiben bis zum Schluss. Kyrie eleison!

 

Wer an diesem Sonntag Nachmittag die Gesegnetste war? Gott allein weiss es - und ich bin sicher, dass Er mit einem friedvollen Lachen auf uns alle herabgeschaut hat. Er, der grosse Wundenverwandler und Wundenheiler! 

 

Song von Danny Plett: Du siehst die Wunden und heilst mein Herz

https://www.youtube.com/watch?v=nHZiesNbU24

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