... kann so einfach sein! Und das wollten Gefährte und ich am letzten Donnerstag. Weisse Lilie weilte für zwei Wochen in ihrem Heimatland und flog Mitte Dezember schon leicht grippig los. In der Heimat angekommen, nahm die Grippe ihren unangenehmen Verlauf. So entschieden wir, sie donnerstags im Memminger Flughafen abzuholen, damit sie so schnell wie möglich bei uns ankommen möge und nicht noch eine Menge Zeit mit Warten auf die Zugsreise verbringen muss. Unser Plan blieb streng geheim. Wie das so ist bei Überraschungen.
Als ich dann im Flugplan sah, dass weisse Lilie recht früh morgens ankommen wird, fuhren Gefährte und ich bereits am Vorabend Richtung Memmingen los, wo wir eine Übernachtung in einem Landgasthof gebucht hatten. Wir freuten uns auf ein feines Nachtessen. Super Plan, fanden wir. Denn so kamen wir sogar in den Genuss eines reichlichen und gemütlichen Frühstücks, ohne mit den Hühnern aus den Federn zu müssen! Zuhause wäre das nicht zu umgehen gewesen. Geht doch nichts über eine gute Planung!
Wohlgenährt und vergnügt kamen wir gegen 21.00 Uhr im Landgasthof an und machten es uns bald im Bett bequem. Lesezeit war angesagt. Da hinein erreichte mich eine Whatsapp von weisser Lilie – die Überraschung des Tages: „Es hat bei mir eine kleine Änderung gegeben. Werde morgen nicht in Memmingen, sondern in Basel landen ...“ In Situationen wie dieser bin ich dankbar für Humor, der einen trotzdem lachen lässt! Gefährte schluckte ein paar Mal leer, zog Schuhe und Jacke an, um mit Pooh die Abendrunde zu drehen – und den Kopf zu verluften. Derweil klärte ich weisse Lilie, die uns zuhause wähnte auf, wo wir uns grad befanden - und weswegen ... was nun bei ihr zu perfekter Überraschung führte. Überraschungen im Quadrat, an diesem Abend.
Wir fassten uns schnell und entschieden, anderntags einen stressfreien Ausflug im nahe gelegenen, wunderhübschen Altstädtchen Wangen im Allgäu zu machen – und das Frühstücksbuffet noch herzhafter zu geniessen, als es sonst der Fall gewesen wäre, was in sehr gemütlich eingerichtetem Saal geschah. „Sie haben diesen Raum sehr geschmackvoll eingerichtet, bin sehr wohl hier“, sagte ich zum Gastwirt, als er uns begrüssen kam. „Oh, das freut mich sehr. Sowas hört man nicht alle Tage“, erwiderte er höchst erfreut und bedankte sich sehr. Schien die Vitaminspritze des Tages zu sein. „Eigentlich sehr schade, dass wir solche Wertschätzungen nicht häufiger aussprechen, sie oft nur denken“, meinte ich, „dabei weiss doch jeder aus eigner Erfahrung, wie wohl die tun. Im Grunde wäre es sehr einfach, sich gegenseitig wohl zu tun.“ „Da haben Sie recht“, fuhr der Gastwirt weiter, „doch wir sind eine sehr fordernde Gesellschaft geworden. Kritik üben ist die Tagesordnung. Und so tut es gut, wenn man wieder mal was anderes zu gesagt bekommt.“ Offensichtlich Überraschung Nr. 3 unseres Kurzurlaubs. Freude bereiten macht ja so Freude! - Übrigens, in weisser Lilies Herzen kam das Wichtigste unserer Fehlplanung an: unsere Liebe für sie!
Später fuhren wir nach Wangen, wo wir uns bald in unserem Lieblingsgeschäft verirrten: „Kürschner Mayer“. Ein Familienunternehmen. Jedes Mal, wenn wir dort sind – nein, nicht um einen Pelzmantel zu kaufen – staunen wir über die Herzlichkeit des Personals und die friedvolle Atmosphäre im Haus. Seit wenigen Jahren sind wir Fan von Strickware aus Merino- und Opossumgemisch. Jacken, Pullover, Schals und Co., die sehr leicht sind, extrem warm geben und in denen ich nie schwitze. Stammen aus Neuseeland. Gibt’s bisher nur bei „Kürschner Mayer“, soweit uns bekannt ist. Unter anderem deshalb ist uns Wangen sehr lieb geworden. Gefährte und ich hatten alle Zeit des Tages (klar haben wir noch anderes gemacht), in aller Ruhe in Jacken oder Westen zu schlüpfen, bis wir schliesslich unsere Lieblingsstücke gewählt hatten. Einmal mehr war die Bedienung so persönlich und richtig liebevoll-herzlich. Darüber konnte ich nicht schweigen und gab herzhaft Wertschätzung weiter. Die beiden Damen waren so berührt, dankten sehr und herzten mich für dieses Geschenk ... Es seien richtige Umarmungen, meinten sie hocherfreut. Ja, wohltun kann so einfach sein!
Was für ein guter Abschluss eines hochbetagten Jahres! Und was für ein toller Anfang kann es in wenigen Stunden werden, wenn wir gewillt sind, im 2017 mit weit offenen Herzensaugen andere Menschen wertschätzend durch die Tage zu begleiten! Nicht zu eilen. Ja, das wünsche ich uns allen von GANZEM HERZEN.
Be richly blessed, lieber Leser! Behütet und geschützt unter dem Schirm des Höchsten, aufgehoben in Seinem Herzen und offen für das, was wirklich wesentlich ist im Leben. Zeit nehmen für Beziehungen und nachzudenken über die vier wichtigsten Fragen des Lebens:
- Woher komme ich?
- Was ist meine Bestimmung, mein Auftrag?
- Wie heisst das Ziel meiner Lebensreise?
- Was kommt nach meinem Erdenlauf?
Wer einen verlässlichen Kompass sucht, wird im Neuen Testament sinnreiche Antworten finden.
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