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Kürzlich war ich ...

... in einer Räuberhöhle. Ja, vielleicht auch Räuberhölle, das wusst' ich nicht so genau. Grenzen sind sehr oft fliessend. Weisse Lilie und ich waren zusammen unterwegs, um für unsere Afrikaner-Mädchen Springseile zu kaufen und ähnlich nette Sachen, die Gefährte und ich nach Uganda mitbringen möchten. Das allein ist schon Urlaubsfreude pur, beherzt auszudenken, was unseren Patenkindern Freude machen könnte. Aber wenn man dann in einer Räuberhöhle landet ... Das war - ein Spielwarengeschäft! Gerne hätte ich einen Ausschnitt davon fotografiert und hier eingestellt. Doch, ich wollte a) mir keine rechtlichen Schwierigkeiten einhandeln und b) kein so räuberisches Bild in meinen Blog setzen ...

 

Die Atmosphäre in einem solchen Raum treibt mich eigentlich bereits nach den ersten Sekunden nichts anderes als wieder hinaus. Wo ich mich doch als Kind sooo gerne dort aufgehalten habe. Doch, wir suchten in diesem aggressiv-künstlichen Klima ja Springseile. So ganz normale, ohne Totenkopf- oder Pistolen-Griffe und dergleichen. Gibt doch auch Tiere, sehr nette, ganz normale, die auch wirklich in der Natur zu finden sind. Gibt es doch, oder? Immer noch. Und oh Wunder, wir fanden sie. Leider nur zwei. Hätten drei gewollt. Doch wer weiss, vielleicht finden wir ja noch eines. Nicht in dieser Räuberhöhle, die wir dann bald und gern hinter uns liessen. Gedanken darüber aber folgten mir.

 

Es gibt Tierschutz. Der tut sehr viel Gutes für Tiere. Wirkt manchmal fast übertrieben auf mich. Weil es ja auch noch Kinder gibt. Ach ja, es gibt sogar Kinderschutz. Warum um alles in der Welt kommt denn keiner und keine vom Kinderschutz auf die Idee, mal so eine Räuberhöhle etwas genauer unter die Lupe der Verantwortung zu nehmen und Klartext zu reden? Möglichst bis zum Bundesrat! Tierschützler wären längst auf der Strasse gewesen, wenn irgendwelches Hunde- oder Katzenfutter die lieben Vierbeiner immer angriffiger und gefährlicher machte! Räuberhöhlenfutter ist okay für unsere Kinder. Warum aber wundern wir uns noch immer so sehr über die zunehmend aggressive Entwicklung vieler Kinder, wenn ihnen schon im Spielwarengeschäft bereits zu rund 2/3 Räuberhöhlenware angeboten wird, die Herzen nicht pflegen, geschweige denn segnen, sondern im tiefsten Grunde nur beschmutzen, verdrehen und zu aggressivem Verhalten anstacheln kann. Unsere Kinder so sehr früh auf total falsche Lebens-Fährten und zu höchst bedenklichen Grundwerten führt. Von der ganzen unüberschaubaren digitalen Geschichte müsste ja auch noch geredet werden. Da geraten Kinder und Jugendliche bis zum ältesten Erwachsenen nicht selten ganz easy und heimlich in eine Räuberhölle, aus der sich selten jemand aus eigener Kraft befreien kann. Wen die Dunkelheit mal so richtig gefangenhält, der braucht Hilfe von aussen - am besten von oben! Sind Menschen da für sie, genügend, die ihnen dabei behilflich sein können? Vom Kinderschutz vielleicht welche? Oder schützen die was anderes? Sich selbst vielleicht? Ich will nicht böse sein. Aber traurig bin ich über diese Räuberhöhlen-Geschichte und deren Auswirkungen auf unsere Gesellschaft. Traurig auch, dass wir unsäglich viele Forschungsgelder ausgeben für wissenschaftliche Untersuchungen, wieweit denn solche Räuberhöhlen-Ware die Entwicklung unserer Kinder stört, hemmt und verbiegt? Ja, ob sie das denn wirklich allen Ernstes tut? So viele kopfgescheiten Studien sind dazu nötig, sagt, liest und hört man immer wieder. Wenn wir doch nur viel mehr unsere Herzen auf unsere Füsse setzen würden ...

 

Wenn man mit einigermassen gesundem Menschenverstand eine solche Höhle durchwandert, weiss man eigentlich recht schnell recht gut Bescheid ... Und die erwähnten Gelder bräuchten wir wohl für Dringenderes. Zum Beispiel dafür: Ins verwirrliche Dunkel der Herzen vieler heranwachsenden Kinder und Jugendlichen Licht zu bringen, das sie in eine hoffnungsvolle Zukunft begleiten könnte. Engagiert, mit dem Herzen beteiligt, phantasievoll und treu. Inmitten vieler Räuberhöhlen und -höllen, die wir nicht ausradieren - aber vielleicht doch mithelfen können, dass viele Gefährdete nicht hineinfallen oder aber aus ihnen herausgelotst werden können. Das wär' ein Ding! So was von lohnend!

 

KYRIE ELEISON, Light of the World!

 

Wurde heute Morgen von meiner ugandischen Freundin "Königin" mit einem berührenden Song begrüsst, der so gut zum Thema passt. Er möge jeden Leser beschenken mit Freude, Ideen und Mut, ein Licht zu sein. Immer, wenn es HEUTE heisst. Zwei Versionen liegen vor. Für unterschiedliche Geschmacksrichtungen eben. Viel befriedenden Gewinn!

 

Song: Go light your world (Chris Rice)

https://www.youtube.com/watch?v=rY3V-

DxDHighttps://www.youtube.com/watch?v=z5IXiVqU9OM

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