... und hoffentlich auch noch Herzen anderer Menschen, die heute Nachmittag mit mir zusammen im Kino sassen. War ja nicht wirklich Kino-Wetter, und doch hat der eindrückliche Streifen „Die Hütte“ (The Shack) einige Kinosessel-Reihen Besucher angelockt, welche sich zusammen mit mir auf die verrückte Geschichte von Mackenzie einliessen. Ein Familienvater, der an einem tiefen Schmerz litt – wer kennt Scherben, Schmerz und Lebensbrüche nicht - der ihn fast aufzufressen drohte. Auf gottesartige Weise kam Mackenzie ins Gespräch mit dem dreieinigen Gott, dem er eine Menge kerniger Fragen stellte, die wohl vielen Kinobesuchern sehr vertraut sind. Egal, ob sie nun Gott schon gut oder fast gar nicht kennen. Fragen, die keine billigen Antworten ertragen. Auch Äusserungen, unter denen grosse Enttäuschung und Wut gegenüber Gott brodelten, mutete Mack dem dreieinigen Gott ohne Umschweife und sehr ehrlich zu. Auch das mag ich sehr.
Gefährte, weisse Lilie, Sister, Sunshine und ich sahen uns „Die Hütte“ am Sonntag mit Gewinn zusammen an. Das Buch dazu las ich vor acht Jahren aufmerksam und war von vielen Dialogen zwischen Mack und den drei Personen der Dreieinigkeit tief berührt. Dialoge mit Tiefe, zu welchen mir lesend laufend Bibelverse in den Sinn gekommen sind, die das Gelesene unterstrichen. Nein, „Die Hütte“ ist nicht die Bibel. Aber auf jeden Fall überaus nachdenkswert und hilfreich, dem oft weit entfernt zu scheinenden Gott der Bibel näher auf die Spur zu kommen. Ganz besonders auch der Thematik, dass es im Leben wesentlich darum geht, uns von unserem Schöpfer lieben zu lassen – was die beste Grundlage für persönliche und wachsende Liebesfähigkeit ist. Davon bin ich tief überzeugt. Ein grosses Geheimnis Gottes, das aber schrittweise zu entdecken ist, wenn man sich Ihm nähert. Und wie gut der Film zu Ostern passte! Ja, er gab dann auch zuhause noch einiges zu reden und gemeinsam zu verarbeiten.
Einen Tag später legte mir Gott, so überraschend, wie Er meistens ist, eine Idee aufs Herz: „Willst du den Film nicht ein zweites Mal geniessen gehen? Willst du zum Film nicht einige passende Bibelworte herausschreiben und sie am Schluss des Filmes liebevoll verpackt an Kinobesucher austeilen? Ich würde sehr gerne weiter zu ihnen reden, ihnen zeigen, wo sie meiner tiefen Liebe zu ihnen immer wieder neu begegnen können.“ Die Idee hat mich sehr gepackt und so ging ich schliesslich ans Umsetzen und freute mich auf unsere Zusammenarbeit. Wie gross war meine Freude zu erfahren, dass ein paar meiner lieben Frauen sich hinter mich und mein Vorhaben stellten und alles im Gebet mitzutragen bereit waren. Seelenwärmer, Lady-Bird und Frau Goldhamster zum Beispiel! Auch wenn ich mich heute allein ins Kino aufmachte, fühlte ich mich liebevoll gestützt im Hintergrund.
Als ich dann heute Nachmittag im Kino ankam, setzte ich das Personal freundlich darüber ins Bild, dass ich nach der Vorführung dann noch „Papa-Grüsse“ verteilen werde, was erstaunt und doch liebevoll lächelnd akzeptiert wurde. „Papa“ ist im Film der Name von Gott Vater. Es war mir alles andere als langweilig, den Film ein zweites Mal zu schauen. Einiges verstand ich heute noch besser als vergangenen Sonntag. Während der Pause schaute ich mich um, wo der idealste Platz für meine Verteil-Aktion sein könnte und entschied, kurz vor Filmende den Kinosaal zu verlassen, um dann die Besucher draussen vor der Saaltür mit dem Papa-Gruss und einer kleinen Süssigkeit zu überraschen. Die allermeist sehr erfreuten Reaktionen der Kinobesucher haben mich berührt. Wow, mit so wenig lässt sich solche Freude machen. Unglaublich! „Oh, das ist ja lieb!“, „Oh, was für eine schöne Überraschung!“ und Ähnliches empfing ich mit grosser Dankbarkeit im Herzen. Einige meinten, sie müssten sich entweder fürs Süsse oder fürs Kärtchen entscheiden, und waren dann so erfreut, dass sie sich bei meiner mitgebrachten Etagère auf beiden Etagen bedienen durften. Einfach so. Ganz zum Schluss kam ich mit zwei älteren Damen ins Gespräch, die fragten, ob ich denn hier zum Kinopersonal gehöre? Das sei ja so eine liebe Idee. Nein, sagte ich. „Aber wie kommen sie denn drauf, uns mit einem solchen Gruss zu beschenken?“ Und so erzählte ich ihnen kurz die Geschichte, die ich hier soeben aufgeschrieben habe, was ihre Freude an meinem „Papa-Gruss“ sichtlich zu steigern schien.
Noch immer erfüllt der Himmel mein Herz. Und ich hoffe, nicht nur meins. „Die Hütte“ wird wohl jener Film sein, den ich mir mit Abstand am meisten ansehen werde, weil ich zum Schluss so gerne Papa-Grüsse austeilen möchte. Sie mögen den Film in den Herzen der Papa-Gruss-Empfänger auf stille Weise wachhalten, vertiefen und die Beschenkten segnen. Morgen Abend wird mich Gefährte nochmals ins Kino begleiten – und natürlich weitere herzhafte „Papa-Grüsse“! Von den Süssigkeiten habe ich nach der Kinovorführung gleich Nachschub eingekauft ... Schliesslich soll es den Besuchern freistehen, ob sie sich für Süss, für Papa-Gruss oder auch nichts entscheiden wollen. Liebe lässt immer los, bietet nur an, zwingt rein nichts auf. Auch nicht Papa-Grüsse! Und sollte sich jemand für fünf süsse Grüsse ohne Papa-Gruss entscheiden, wäre das auch vollkommen okay.
Ja, der Himmel erfüllt mein Herz. Und diese Freude bahnt sich wiederum ihren Weg nach aussen, weil sie nicht eingesperrt sein will. Freu mich jetzt schon auf die Vorführung von morgen Abend!
Song von Graham Kendrick "Heaven is in my heart":
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