Jeder trägt eine Hütte (2)
Ein Geschenk, dass sie einen verlässlichen Kompass hat! Jesus Christus, der mit Schmerz am besten Vertraute. Und so fragt sie Ihn, was denn eigentlich Er in ihrer Tochter fördern möchte? Lamm oder Wolf? Nun wird alles sonnenklar, sehr schnell. Er möchte zum Lamm Sorge tragen, seine Wunden verbinden und heilen, damit es froh und stark werden und sich in seiner ganzen Schönheit und seinem Potenzial, das Er in die Tochter legte, step by step entfalten kann, ein Leben lang. Den Wolf möchte Er bändigen - weil das Lamm ansonsten von ihm zerrissen würde. Stirbt das Lamm und überlebt der Wolf, könnte dieser nie Frieden finden, weil er Zerstörung liebt. Das Einzige, was der Wolf in uns liebt. Wenn man das wirklich Liebe nennen kann? Zerstörung, die ihn eines Tages selbst zerstören würde. Hass ist ein sicheres Gift, auch für den, der hasst. Manchmal dauert die Vergiftung lange. Doch nichts ist so sicher, wie dass der Hasser am eigenen Hass zugrunde gehen wird. Irgendwann. Irgendwie. Wenn aber das Lamm überlebt und der Wolf gebändigt wird, siegen Liebe und Frieden im Herzen eines sehr geplagten Menschenkindes. Nichts weniger wünscht sie von ganzem Herzen ihrer geliebten verlorenen Tochter. Sie weiss, der Teufel kümmert sich nur um den Wolf, will diesen fördern, Wunden nur noch mehr verschmutzen. Und vergrössern natürlich! Des Feindes Leidenschaft, die grenzenlos viele Leiden schafft. Man muss weltblind sein, um das nicht wahrzunehmen.
Und so hat sie sich entschieden, schon lange: In aller Begrenztheit und mit Hilfe von oben will sie dem Lamm Zeichen der Liebe geben. Immer mal wieder. Nicht zu oft, aber treu. Wie lange? Bis die Liebe landet in Tochters Hütte, ihrer Seele. Gott allein kann es schenken. Und sollte sie selbst es im Extremfall nicht mehr erleben. Sie hat kein Recht darauf. Sagt ja zum Risiko, dass der Hass des Wolfs nur grösser wird dadurch. Zugunsten des schützens- und liebenswerten Lammes bejaht sie es. Im Vertrauen auf ihren Gott entschied sie so, der ihre grösste und einzige Sicherheit ist. Ihr treuer Begleiter auch. Nein, einfach ist das nicht für ihr Herz. Sie ist sehr begrenzter Mensch. Alles andere als einfach ist das ... Aber der Weg jenes Friedens, der aus dem Himmel kommt.
Auf tränenreichem Weg lernte sie mit dem Herzen fassen, dass wahre Liebe dem Geliebten sogar die Freiheit zu hassen gewährt. Im Extremfall bis zum Tod. Natürlich hofft und betet sie anders, klar! Auch ihrer Tochter zuliebe. Bis sie hier ankam, vergingen Jahre - und unzählige Hüttenbesuche bei Papa und Seinem Team. Jesus in ihr schaffte diese Einwilligung. Nichts Anderes hat Er selbst vorgelebt am Kreuz von Golgatha. Trug dort als abgrundtief Gehasster den hinterst und letzten reissenden Wolf und alle Wunden jedes verletzten Lammes der ganzen Menschheitsgeschichte auf Seinem Herzen. Durchlitt und durchliebte sämtliche wölfischen Zerstörungen und alle Schwachheiten der Lämmer von gestern, heute und morgen. Dort am Kreuz auf der Schädelstätte überwand Er sie alle gleichzeitig. Nur so wurde möglich, dass Wölfe gebändigt und verletzte Lämmer Heilung erfahren und zu Lichtern dieser Welt werden können. Grosses Geheimnis des Himmels, das Kreuz. Ja, Er will in uns allen das Lamm fördern, will es heilen, von Schmutz und Schmerz befreien, es erstarken lassen und den zerstörerischen Wolf unter Seine sicheren Füsse nehmen. Keiner weiss besser als Er: Geheilte Lämmer sind die grössten Segensträger in unserer von Leid geplagten Welt! Ihrer vernarbten Wunden wegen. Narben, das überzeugendste Zeugnis für einen wunderbaren Gott, der aus jedem Minus ein Plus machen kann – und immer will. Der so leidenschaftlich gern Wunden in Segen verwandelt. Unbegreifliche Gnade, die zu erfahren sie in vollem Ausmass und von ganzem Herzen auch ihrer verlorenen Tochter wünscht. Wie gut sie das Herz ihres Lammes kennt! Es ist wunderschön – und noch immer so wundenreich. Letzteres ist Teil ihres tiefen Schmerzes, den sie nur immer wieder treu in Jesu Narbenhände legen kann. Die allerbeste Verwandlungswerkstatt unserer Verletzungen. Unserer verborgenen Hütte-Schmerzen. Sie tut es Im Vertrauen darauf, dass Er mit dem Wolf ihrer Tochter rechtzeitig klarkommen wird - und umgekehrt die Tochter mit dem Lamm Gottes. Zu Seiner Zeit. Nicht zu ihrer. Die wäre längst schon dagewesen. Ja, manchmal zweifelt sie, ob Jesus wirklich ...? Bis jetzt hat Er sie immer wieder neu ermutigt und gestärkt. Er möge es weiterhin tun. Kyrie eleison!
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Hütte-Geschichten, in denen der dreieinige Gott längst auf uns wartet – immer und sehr treu! Dort will sie auch sein. Dort, wo Gott ist, um sie liebevoll an Sein Herz zu drücken. Und sei es mitten in ihren tiefsten Schmerzen und Wunden. Seine tiefe Liebe, die allerbeste Wundsalbe ihrer gebrochenen Flügel. Psalm 34/18
G🕊N🕊A🕊D🕊E
Song von Albert Frey/Andrea Adams Frey: „Siehst du das Lamm“:
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