Die folgende Geschichte kann ich meinen Lesern nicht vorenthalten. Sie spricht Bände. Jedenfalls zu meinem Herzen. Wir haben sie heute im Gottesdienst erzählt bekommen. Und sie klingt nach. Wer weiss, vielleicht wird sie zu einer sonntäglichen "Gute-Nacht-Geschichte" im Familienkreis? Gefährte wird sie sich sehr gerne ein zweites Mal anhören. Eine Geschichte, die von besonderer Saat - und ganz besonderer Ernte erzählt!
Wer es gern beschaulich hat: Hier ist die Geschichte als Power-Point-Präsentation zu sehen:
www.rosi-g.de/pps/der-sohn.pps
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Als der Vietnamkrieg ausbrach, zog der Sohn in den Kampf. Er war sehr mutig - und starb schliesslich an der Front, während er einem anderen Soldaten das Leben rettete. Der Vater wurde benachrichtigt und trauerte zutiefst um diesen einzigen Sohn. Einige Wochen später klopfte es an seine Tür. Ein junger Mann mit einem großen Paket unter dem Arm stand draußen.
Er sagte: "Sir, Sie kennen mich nicht. Aber ich bin der Soldat, für den Ihr Sohn sein Leben opferte. An diesem Tag hat er vielen das Leben gerettet. Mich trug er gerade in Sicherheit, als ihn eine Kugel mitten ins Herz traf. Er starb auf der Stelle. Oft hat er von Ihnen und Ihrer Liebe für Kunstwerke gesprochen. Nun streckte ihm der junge Mann sein Paket entgegen. „Ich weiß, es ist nicht viel und ich bin kein großer Künstler. Doch ich glaube, Ihr Sohn hätte sich sehr gewünscht, dass Sie das hier bekommen."
Der Vater öffnete das Paket, worin ein Portrait seines Sohnes zu finden war. Der junge Soldat hatte es gemalt. Der Vater bestaunte das Bild mit Ehrfurcht. Er war berührt von der Art und Weise, wie dieser junge Mann die Persönlichkeit seines Sohnes im Gemälde eingefangen hatte. Während er das Bild bestaunte, überliefen seine Augen. Er dankte dem jungen Besucher und wollte das Bild gerne kaufen. „Oh nein, mein Herr!", widersprach der Soldat, "ich könnte niemals wieder gut machen, was Ihr Sohn für mich getan hat. Das Bild ist mein Geschenk an Sie."
Der Vater hängte das Portrait über seinen Kaminsims. Ein Ehrenplatz. Kam Besuch, dann zeigte er stets zuerst das Portrait seines Sohnes, bevor er irgend eins der großartigen Kunstwerke vorstellte, die zu seiner Sammlung zählten.
Einige Zeit später starb der Vater. Von seiner Kunstsammlung sollte es eine große Versteigerung geben. Viele einflussreiche Leute versammelten sich dazu. Begeistert und aufgeregt waren sie. Nicht alle Tage hatten sie die Möglichkeit, so großartige Kunstwerke zu sehen und womöglich eines davon für die eigene Sammlung zu erwerben? Auf der Plattform stand zunächst das Gemälde bereit, welches den Sohn des Verstobenen portraitierte.
Der Auktionator hob seinen Hammer. “Wir beginnen die Versteigerung mit diesem Bild. Wer bietet für dieses Gemälde?" Stille. Wieder stellte der Auktionator die selbe Frage. Verständnislose Gesichter. Da und dort leichtes Kopfschütteln. Stille. Dann rief eine Stimme aus den hintersten Reihen fordernd: "Verstehen Sie nicht? Wir wollen die berühmten Gemälde sehen. Überspringen Sie dieses bitte!" Der Auktionator blieb beharrlich: "Bietet jemand für dieses Bild? Wer gibt das erste Gebot ab?" Jemand anders rief ärgerlich: "Wir sind nicht für dieses Bild gekommen. Lassen Sie das! Van Gogh und Rembrandt interessieren uns! Machen Sie weiter mit den echten Werken!" Der Auktionator aber ließ sich nicht beirren: "Zuerst der Sohn! Der Sohn! Wer nimmt den Sohn?" Schließlich vernahm man eine zurückhaltende Stimme von ganz hinten. Es war der alte Gärtner, der Vater und Sohn gedient hatte. „Ich biete 10 Dollar für das Bild. Mehr liegt nicht drin."
So war es, denn er war ein armer Mann. Mehr konnte er sich nicht leisten.
Zum Staunen aller legte der Auktionator seinen Hammer und damit seine Arbeit nieder. „Es tut mir leid, meine Damen und Herren, aber die Auktion ist vorbei." "Unmöglich! Sie machen einen Witz! Das ist doch nicht Ihr Ernst!", rief es quer durch den Raum. "Jetzt sind die richtigen Gemälde dran! Wir sind bereit fürs Bieten!"
Das geschah bereits vor mehr als 2000 Jahren in ähnlicher Weise und in viel grösserem Ausmass, als es die Geschichte beschreibt. Der Vater im Himmel war in seiner tiefen Sehnsucht nach uns Menschen bereit, seinen Sohn als rettendes Opfer hinzugeben ans Kreuz, das nicht Endstation war. Auferstehung war das Ziel. Für Ihn und für uns. Seither gilt:
Wer den Sohn hat, der hat das Leben! (1. Johannesbrief 5/12)
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Claudia (Montag, 05 Februar 2018 09:33)
Sehr eindrücklich - HERZLICHEN DANK! Ich starte mit der Geschichte in den Tag und nehme vieles mit. Ich habe alles in IHM.