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Dies und das aus meinem hundskommunen Alltag

Mister Phoo sorgt gegenwärtig für Ramba-Zamba auf den täglichen Hunderunden. Immer wieder ist er hin und weg (mehr weg als hin …) – von den in den Schnee getretenen Wildspuren, was seine HuMa (Hundemama) dann und wann ziemlich wild und hilflos macht. Der hat ja gestern mit ihr "Mensch ärgere dich nicht" gespielt! Unglaublich gekonnt, der kleine pfiffige Kerl. Der Sieg lag klar auf seiner Seite. Der Ärger auf ihrer ... War mit nichts von den Rehspuren wegzulocken, verschmolz fast mit ihnen. HuMa – na, gibt’s denn sowas? Schon mal was davon gehört? Diese schlug Wurzeln im Schnee, ratlos, wie denn ihr Vierpföter endlich wieder brav bei Fuss laufen könnte … Morgen ist dann "HUND ärgere dich nicht" dran! An der Leine, Mister Pohh!

 

Erinnerungen an die Zeit als Mutter ihres Kindertrios wurden wach, als sie ihren Phoo über diverse pädagogische Tricks willig und milde zu stimmen versuchte. 30 Minuten lang erfolglos. Jedenfalls für HuMa. Ja, Hunde sind auch nur Kinder, will es ihr manchmal scheinen. – Und doch, es ist gerade diese Eigenständigkeit, dieser sympathische Dickschädel eines Cairn Terriers, was sie so unwiderstehlich findet an Phoo. Er ist zwar klein, aber mitnichten ein kadavergehorsames Schosshündchen. Wie ihr das gefällt! Zugegeben, nicht in jeder Minute … Kommt ihr auch leicht bekannt vor, die Dicke seines Schädels, der weiss was er will - und was nicht! 

 

Und es gibt Tage, da wünscht sie, sie wär' ihr Hund! Für ein paar selige Stunden bloss. Easy, gelassen, geniessend, was es zu geniessen gibt, sich immer wieder am selben freuend, als wär's das erste Mal. Sie lernt von ihm, dem goldigen Tier. Ein unbeschreiblich erfrischendes, fröhliches Wesen - das überall nach Schokolade sucht und in den dümmsten Momenten findet – ihr gleichzeitig ganz viel von der grossen, herzerwärmenden Treue ihres Erfinders erzählt, die unter anderem in seinen marronenbraunen Augen zu lesen ist.

 

Toll, dass er da ist und ist, wie er ist! Auch draussen im Schnee, beim Wildspuren schnüffeln ...

 

Song von Reinhard Mey:

https://www.youtube.com/watch?v=0_LxYmL89Tw

 

 

Songtext

 

Es gibt Tage, da wünscht‘ ich, ich wär mein Hund, Ich läg‘ faul auf meinem Kissen und säh‘ mir mitleidig zu, wie mich wilde Hektik packt zur Morgenstund‘. Und verdrossen von dem Schauspiel, legt‘ ich mich zurück zur Ruh‘. Denn ich hätte zwei Int‘ressen: Erstens Schlafen, zweitens Fressen. Und was sonst schöngeistige Dinge angeht, wäre ausschließlich Verdauung der Kern meiner Weltanschauung. Und der Knochen, um den diese Welt sich dreht, wär‘ allein meiner Meditationen Grund: Es gibt Tage, da wünscht‘ ich, ich wär mein Hund.

 

Es gibt Tage, da wünscht‘ ich, ich wär mein Hund.Und ich hätte seine keilförmige Nase, dann erschien‘ mir die Umwelt vor ganz neuem Hintergrund, und ich ordnete sie ein in ganz andre Kategorien: Die, die aufrecht geh‘n, die kriechen, die, die wohl, die übel riechen. Und den Typen, die mir stinken, könnt‘ ich dann Hose oder Rock zerreißen und sie in den Hintern beißen, was ich heut‘ nur in extremen Fällen kann. Denn ich kenn‘ meinen zahnärztlichen Befund: Es gibt Tage, da wünscht‘ ich, ich wär mein Hund.

 

Es gibt Tage, da wünscht‘ ich, ich wär mein Hund. Und dann kümmerte mich kein Besuch, kein Klatsch, keine Affär‘n, redete mir nicht mehr Fusseln an den Mund, um irgendwelchen Strohköpfen irgendetwas zu erklär‘n. Denn anstatt zu diskutieren, legte ich mich stumm auf ihren Schoß, und sie kraulten mir zwangsläufig den Bauch. Und sollt‘s an der Haustür schellen, würd‘ ich hingeh‘n, würde bellen, froh, daß ich niemanden reinzulassen brauch‘. Und ich sagte: „Tut mir leid, aber zur Stund' ist der Boß nicht da, und ich bin nur der Hund.“

 

Es gibt Tage, da wünscht‘ ich, ich wär mein Hund. Denn mir scheint, daß ich als er beträchtliche Vorteile hätt‘. Denn ich lebte, wie ich leb‘, weiter im Grund, äße zwar unter dem Tisch, doch schlief‘ ich noch in meinem Bett, sparte aber ungeheuer, zahlte nur noch Hundesteuer. Nur in einem bin ich als Mensch besser dran. Darum mag er mich beneiden, denn ich bin der von uns beiden, der die Kühlschranktür allein aufmachen kann. Und das sind Momente, die genieße ich, denn ich weiß, dann wünscht‘ mein Hund, er wäre ich.

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