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Wo steckst du bloss?

 

Unglaublich, ich hab’ dich gesucht wie die Nähnadel im Heuhaufen! Nein, nicht auf dem Bauernhof, im Warenhaus! Egal in welchem. Jedenfalls bist du dort vollkommen verloren gegangen ... Das kann einem echt einen Schrecken einjagen! In jeder Ecke, auch vor, hinter, neben und in den Regalen – du bist ja noch sehr klein – habe ich mit meinen Adlersaugen sehr beherzt nach dir gesucht. Verloren Gegangenes muss wieder gefunden werden, wenn's doch so kostbar ist! Zu diesen zählst du, jedenfalls für mich! 

 

Auf meiner leidenschaftlichen Suche nach dir sind mir haufenweise Hirsche, Elche und Rehe entgegengerannt. Nichts gegen diese majestätischen Tiere. Ich liebe sie, wirklich! Ich dachte bloss, die Jagdzeit sei vorbei? Nein, ich suchte auch keine drolligen Bären, keine kunstvollen Laternen, Kerzen, Christbaumkugeln oder ausgefallenen Sterne, auch keine Plätzchen, egal in wie vielen Farben, Sorten und Variationen sich mir alles stolz und meist geschmackvoll präsentierte. Auch Schneemänner und –frauen warben nicht gerade bescheiden um meine Aufmerksamkeit. Sie sind an dieser Wärme nicht einmal verlaufen. Nur Du scheinst dich verlaufen zu haben. All die Schneeleute waren aber noch lange nichts gegen die 1000 Nikolause und –läuschen, die ich all überall entdeckte! Na, bei dieser Fülle kann man gar nicht von Entdecken reden! Sie haben sich mir regelrecht aufgezwungen! Reines Ablenkungsmanöver! Ja, das trifft den Nagel auf den Kopf! Denn entdeckt, vielmehr gefunden, hätte ich sehr gerne DICH! Ich suchte keine Dekos; ich suchte (m)einen Inhalt.

 

Ach, und was um alles in der Welt suchen denn Hasen und Füchse mitten in den kunterbunten Weihnachtsregalen? Wohl das selbe wie ich: das verlorengegangene Christuskind, den Protagonisten im Weihnachtsgeschehen. Aber das ging wohl auch vergessen ...

 

Es ist nicht einfach, für Gefährte eine Weihnachtskarte zu finden, die vom echten, ersten Weihnachten erzählt. Vielleicht werde ich selber eine für ihn kreieren. 

 

„Danke, Du kleiner, unscheinbarer, neugeborener König, der grösser als das Grösste auf der ganzen Erde ist, dass Du in unseren Herzen wohnen und dort nicht mehr verloren gehen kannst!

 

Weißt Du eigentlich, was ich so unschlagbar finde an Dir? Was mich immer wieder richtig umhaut, wenn ich über Dich nachdenke? - Du selber sagtest gut 30 Jahre nach dem allerersten Weihnachten zu Deinen Lieben:

 

Mir ist ALLE Macht gegeben im Himmel und auf Erden. Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern ...

(Matthäus 28/18-19; Elberfelder)

 

Nicht, dass Dir alle Macht gegeben ist, haut mich dermassen um, obwohl das schon über die Massen erstaunenswert ist! Vielmehr stehe ich stumm vor Staunen und dankend vor Dir, weil Du diese gewaltige Macht bis auf den heutigen Tag noch kein einziges Mal missbraucht und gegen uns Menschen verwendet hast! Und Du wirst es auch nie tun. Das macht Dir kein Politiker nach - leider! Nun, auch ich nicht, das weisst Du ja. Will einfach lernen von Dir. Ja, ich bete an die Macht der Liebe, die sich in Dir, Jesus, offenbart! Es ist im Kern die Macht, die in der Liebe wurzelt, die sich ein ums andere Mal für unser Gutes, unser Bestes einsetzt, wenn wir Dich lassen ... Denn Du zwingst uns nie was auf. Kannst warten - ellenlang! Du suchst Freundschaft. Zwang ist die Leidenschaft eines „Möchte-gern-Grossen“. Und wer sich von irgendwoher gezwungen fühlt, ist nicht Dir begegnet, sondern einem anderen Herrn.

 

Danke sehr, dass Du nie aufhörst, liebevolle, respektvolle, kreative und von uns Menschen unausdenkbare Wege zu schaffen, damit Du noch vielen, die Dich verloren haben, neu begegnen und ihr zerzaustes Leben ganz neu zurechtlieben kannst. Egal, ob man Dich im Warenhaus noch findet oder nicht! Darauf bist Du nicht angewiesen.

 

Ja,  Z U R E C H T L I E B E N, das ist und bleibt Deine tiefe Sehnsucht und grosse Leidenschaft. HAB INNIG DANK!"

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