... in denen eine Rose wichtiger ist als ein Stück Brot
... schrieb Rainer Maria Rilke vor Jahren. Vor über 2000 Jahren schon kam die schneeweisse Rose des Friedens , die gleichzeitig unser Brot des Lebens ist, völlig überraschend vom Himmel auf die Erde herunter, um uns Menschen den Weg zum Frieden mit Gott - und jenen im eigenen Herzen zu weisen. Ja:
Es ist ein Ros' entsprungen aus einer Wurzel zart!
Wie uns die Alten sungen, von Jesse* kam die Art.
Und hat ein Blümlein bracht.
Mitten im kalten Winter, wohl zu der halben Nacht.
aus dem 16. Jahrhundert - * Jesaja
Eine weisse Rose zu verschenken, bedeutet mir viel. Denn ich schenke mit ihr Frieden mit. Und Frieden verschenken heisst Türen öffnen, vor allem die des Herzens. Ganz sicher meine eigene; für jenen Menschen, der beschenkt wurde. Ob meine weisse Rose auch die seine öffnet, liegt nicht in meiner Hand. Auch nicht in meiner Verantwortung. Aber ich bot den Frieden an. Das ist die Hauptsache.
So ist wohl Weihnachten gedacht - nicht nur während der Weihnachtszeit. Jeden Tag neu - an 366 neuen Tagen des bevorstehenden Neuen Jahres 2020. Dazu möchte ich uns alle ermuntern. Ja, kauft immer mal wieder eine weisse Rose - und verschenkt sie an jene, die eine Extra-Portion Gnade, Wärme, Liebe und Aufmerksamkeit notwendig oder Not-wendend brauchen können. Menschen, an denen ihr dann und wann - oder auch oft - versagt habt, und umgekehrt. Letzteres ist weniger wichtig. Man kann nur das eigene Leben aufräumen. Jesus Christus, die wohlduftende schneeweisse Rose von damals, von heute und von morgen, wird uns von Herzen gerne dazu befähigen, den ersten Friedens-Schritt zu tun. Er liebt weisse Rosen über alles, die im Namen Seines Friedens an Seine geliebten Menschen - dazu zählt ausnahmslos jeder und jede - verschenkt werden.
Ich habe zu Weihnachten eine weisse Rose gekauft. Und ich wüsste auch, wem ich sie verschenken würde. Nur habe ich die Adresse dieses mir kostbaren Menschen verloren. Gott kennt sie. Und Er kann Wunder tun, noch immer.
Eine weisse Rose heisst: Die Tür ist offen für Dich - es hat noch Platz bei uns am Tisch! FRIEDVOLLE WEIHNACHTEN!
FÜR IMMER
Eine wahre Geschichte aus Russland
Wir schreiben das Jahr 1994. Zwei Amerikanerinnen werden nach Russland eingeladen, um an verschiedenen Orten Vorträge zu halten. Kurz vor Weihnachten kommen sie in ein Waisenhaus.
Über hundert verlassene Kinder leben hier. Eine der Frauen erinnert sich:
„Diese Jungen und Mädchen hörten zum ersten Mal in ihrem Leben die Geschichte von Jesu
Geburt, die Weihnachtsgeschichte. Wir erzählten ihnen von Maria und Josef, wie sie in Bethlehem ankamen und kein Zimmer mehr im Gasthaus bekamen, kein Raum im Dorf mehr frei war für sie,
obwohl Maria kurz vor ihrer Geburt stand. Wie sie dann in einen Stall gingen, wo das Baby Jesus
geboren und in die Futterkrippe gelegt wurde. Während der ganzen Erzählung war es sehr ruhig.
Die Kinder und ihre Betreuer liessen sich kein Wort entgehen. Um die Geschichte zu vertiefen,
teilten wir Pappe aus, um jedes Kind eine Krippe basteln zu lassen. Jedes bekam ein kleines
Quadrat aus gelben Servietten, um Stroh in die Krippe legen zu können. Nach unseren
Anweisungen rissen die Kinder aus der Pappe die Umrisse der Krippe und legten sehr sorgfältig
das Stroh hinein. Kleine Quadrate aus einem abgetragenen Flanellhemd wurden zur Decke für
das Baby, dessen Körper aus gelbbraunem Filzstoff ausgeschnitten und darunter gelegt wurde.
Die Kinder waren eifrig dabei, ihre Krippe zusammen zu setzen, während ich durch die Reihen
ging, um zu sehen, wo Hilfe nötig wäre. Schliesslich kam ich an Mischas Tisch. Er mochte etwa
sechs Jahre alt gewesen sein und war schon fertig. Als ich mir seine Krippe genauer ansah,
entdeckte ich etwas so Überraschendes: In seiner Krippe lagen zwei Babys. Schnell winkte ich die
Übersetzerin herbei und fragte, warum denn in seiner Krippe zwei Babys schliefen. Der Kleine verschränkte seine Arme vor der Brust und wiederholte die Geschichte. Das tat er so ernsthaft
und für einen Sechsjährigen erstaunlich genau, obwohl er die Geschichte ja zum ersten Mal
gehört hatte. Aber jede Begebenheit hatte er exakt richtig behalten – bis zu dem Moment,
wo Maria das Baby in die Krippe legt. An dieser Stelle erzählte Mischa sein eigenes Ende der
Geschichte:
„Als Maria Jesus in die Krippe legte, schaute Jesus mich an und fragte mich, ob ich auch einen
Platz hätte, an den ich gehöre“, sagte Mischa. „Ich erzählte ihm, dass ich keinen Papa und keine
Mama habe und dass nirgends ein fester Platz für mich sei. Da sagte Jesus zu mir, ich könnte
bei IHM bleiben. Aber ich sagte ihm, das ginge nicht, weil ich kein Geschenk für ihn hatte, wie
die anderen Leute, die ihn besuchen kamen. Aber ich wollte doch so gerne bei Jesus bleiben,
also dachte ich weiter darüber nach, was ich ihm für ein Geschenk machen könnte. Dann hatte
ich eine Idee. Wenn ich ihn wärmen würde, wäre das vielleicht gut genug als Geschenk? Also
fragte ich Jesus: „Wenn ich dich warm halte, würde das reichen?“ Und Jesus sagte: Wenn du mich wärmst, dann ist dies das allerbeste Geschenk, das mir jemand machen kann! Also bin ich in
die Krippe gestiegen und dann sah Jesus mich an und sagte mir: „Du kannst von jetzt an bei
mir bleiben –
für immer!“
Als Mischa geendet hatte, rannen ihm die Tränen über die Wangen. Er legte die Hände vor sein
Gesicht, sein Kopf sank auf den Tisch und seine Schultern zuckten. Der kleine Waisenjunge hatte
endlich jemanden gefunden, der ihn nie verlassen oder ihm schaden würde, der ihm einen Platz
in seinem Herzen anbot, der bei ihm bleiben würde – FÜR IMMER!
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Helen Bauert (Samstag, 04 Januar 2020 18:53)
Soeben habe ich diese Geschichte gelesen und bin zu tiefst ergriffen und berührt. Ich lese jeweils an Weihnachten eine wahre Geschichte vor, vor allem für die Enkelkinder.
Ich habe mir erlaubt diese Erzählung zu kopieren. Ich möchte sie an unserer nächsten Weihnachtsfeier mit den Söhnen und ihren Familien vorlesen. Ich hoffe, dass du einverstanden bist.